Synoptische Vorhersage

SYNOPTISCHE  ÜBERSICHT   K U R Z F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 01.11.2025 um 08 UTC

GWL und markante Wettererscheinungen: SW z; ab Montag wieder SW a Am Wochenende schleifende Kaltfrontpassage, im Südwesten und Süden stellenweise Dauerregen, auf Berggipfeln zeitweise Sturmböen. Ab Montag zumindest in der Südhälfte Wetterberuhigung, im Norden windiger und etwas wechselhafter.

Synoptische Entwicklung bis Montag 24 UTC

Samstag... stellt sich die Wetterlage in Deutschland erneut um: es wird wieder zyklonaler, wenn auch nur vorübergehend. Das hochreichende, steuernde Tiefdruckgebiet MAREK liegt mit seinem Kern zwar weit draußen auf dem Nordostatlantik knapp südlich Island, der dazugehörige, umfangreiche Trog greift aber zunehmend auf West und Nordwesteuropa über und verdrängt den vorgelagerten Rücken nebst Bodenhochdruckzone URMI nach Osteuropa. Verantwortlich dafür zeigt sich u. a. ein markanter Kurzwellentrog, der von Schottland zum Nordmeer gesteuert wird und das Teiltief MAREK II stützt. Dessen Kaltfront erreicht uns um die Mittagszeit von Benelux her und kommt bis zum Abend bis zu einer Linie SüdbadenVorpommern voran. Aufgrund ihrer zunehmend strömungsparallelen Orientierung wird sie aber mehr und mehr eingebremst und über dem Süden und Südwesten bereits stationär. Im Nordwesten und Westen wird die Kaltfront durch etwas PVA vorderseitig einer flachen Kurzwelle gestützt, sodass es hier noch am kräftigsten und mitunter schauerartig verstärkt regnet, allerdings ohne, dass dabei Warnschwellen erreicht werden. Weiter nach Südosten zerfleddert das frontale Regenband dann immer mehr. Dahinter lockert die Bewölkung im Westen und Nordwesten wieder auf. Zwar beginnt die postfrontal einfließende maritime Subpolarluft (T850 um 4 °C) leicht zu labilisieren, allerdings sind die Labilitätsflächen noch nicht hochreichend und die Luft mitteltroposphärisch stark abgetrocknet, sodass es allenfalls für einzelne Schauer reicht. Vom Alpenrand bis zur Niederlausitz bleibt noch schwacher Hochdruckeinfluss und eine sehr milde subtropische Luft (T850 813 °C) wetterbestimmend, es bleibt trocken und zeitweise scheint die Sonne. Mit dem Frontensystem zieht der Gradient vorübergehend leicht an. Dadurch frischt der Wind in der Nordwesthälfte mäßig auf, zumindest am Nordrand der westlichen und nördlichen Mittelgebirge sowie an der Nordsee sind Böen 7 Bft wahrscheinlich, auf exponierten Inseln vielleicht auch 8 Bft. Auf exponierten Gipfeln (Brocken) werden schwere Sturmböen 10 Bft erwartet. In den Alpen setzt durch die Überströmung schwacher Föhn ein (Druckdifferenz 56 hPa zwischen Bozen und Innsbruck), was zumindest mal für Sturmböen 89 Bft auf den Alpengipfeln reicht.

In der Nacht zum Sonntag schwenkt die primäre Trogachse zu den Britischen Inseln und zur Biskaya. Vorderseitig wirksame PVA forciert eine flache Frontalwelle über Südfrankreich. Zudem wirkt das niedertroposphärisch zunehmend konfluente Strömungsmuster stromab frontogenetisch, sodass sich Niederschläge entlang der über Süddeutschland schleifenden Front von Südwesten intensivieren. Im Südschwarzwald werden modellübergreifend 12 bis 18stündige Mengen zwischen 30 und 40 l/m² simuliert, sodass dort eine Dauerregenwarnung angebracht ist. Auch sonst kommen in BadenWürttemberg gebietswiese 10 bis 20 l/m² zusammen, weiter stromab über Franken bis nach Sachsen fallen die Mengen deutlich geringer aus. Am östlichen Alpenrand bleibt es zunächst noch föhnig und trocken. Wenn die letzten frontalen Niederschläge im Osten nach Polen abgezogen sind, verläuft die Nacht auch in der Nordhälfte überwiegend niederschlagsfrei. Lediglich im Nordwesten, insbesondere über der Nordsee ist mit einem flachen Kurzwellentrog und weiter fortschreitender Labilisierung mit erhöhter Schauertätigkeit zu rechnen, auch ein kurzer Gewitter (hochreichend CAPE bis 300 J/kg) ist durchaus möglich. Dann könnten bei mäßiger, hochreichender Scherung Böen 8 Bft auftreten, ansonsten bleibt es im Nordseeumfeld bei Böen 7 Bft. Im Rest des Landes fächert der Gradient eher auf, sodass der Wind auch auf exponierten Bergen (Brocken) tendenziell nachlässt.

Sonntag... schwenkt der Trog weiter ostwärts und erreicht abends die mittlere Nordsee und Benelux, steht also quasi ante portas. Bedingt durch die blockierende Wirkung des Rückens über Osteuropa und von Westen in den Trogbereich hineinschießende WLA, verkürzt sich die Wellenlänge dabei aber deutlich und der Trog bekommt Schub. Die Frontalwelle wird dabei recht zügig über Süddeutschland ostwärts geführt. Rückseitig formiert sich eine ordentliche Druckanstiegswelle (eventuell Böen 7 Bft im höheren Alpenvorland, Sturmböen 9 Bft auf den Alpengipfeln), die die Kaltfront in der zweiten Tageshälfte ruckartig zu den Alpen führt. Durch die Gegenstrombedingungen (Südwest in der Höhe, WestNordwest am Boden) und anhaltende Feuchtezufuhr am Nordrand einer Leezyklogenese auf der Alpensüdseite halten die Niederschläge auf der kalten Seite (starker AnafrontCharakter) weiter an, wenn auch mit abnehmender Intensität. Vom Bodenseeraum und westlichen Alpenrand über den Donauraum bis zur Oberpfalz und zum Erzgebirge werden modellübergreifend Mengen von 1020 l/m² gerechnet. Die hochauflösenden Modelle haben stellenweise höhere Mengen um 30 l/m² auf dem Schirm, reagieren dabei aber offensichtlich auf kleinräumige, schauerartige Verstärkungen. Die probabilistischen Modelle ziehen mit Dauerregenmengen noch nicht wirklich mit, leicht erhöhte Wahrscheinlichkeiten hat eigentlich nur das COSMOLEPS für die Allgäuer Alpen im Programm. Mit Ankunft der "Kaltluft" (T850 auf etwa 2 °C absinkend) sinkt die Schneefallgrenze in den Alpen abends auf rund 1500 m. Im Westen und Südwesten labilisiert die Luft mit Annäherung der Haupttrogachse weiter, sodass im Tagesverlauf zunächst einzelne, zum Abend von Nordostfrankreich und Benelux häufiger Schauer aufkommen. Ob es auch zu einzelnen Gewittern kommt, ist fraglich, denn die Labilitätsfläche reicht meist nur bis etwa 550 hPa (TOPs bei knapp 20 °C). Über weite Teile der Norddeutschen Tiefebene bleibt es dagegen trocken, vor allem am Nordrand der Mittelgebirge und im Nordwesten kann sich zeitweise die Sonne durchsetzen. Abgesehen von der Druckwelle an den Alpen ist mit keiner neuerlichen Windverschärfung zu rechnen, eventuell reicht es an der Nordsee noch für einzelne Böen 7 Bft.

In der Nacht zum Montag schwenkt der Trog nach Deutschland und erreicht morgens bereits denn Osten. Dahinter kann sich ein flacher, aber breit angelegter Rücken nach Westeuropa schieben. Dies wird forciert durch kräftige WLA vorderseitig des ehemaligen Hurrikans MELISSA, der nunmehr als hochreichendes extratropisches Tief über den Nordatlantik in Erscheinung tritt. Der Rücken stützt einen Keil, der vom Hoch über der Iberischen Halbinsel ausgehend bis nach Südwest und Süddeutschland vorstößt. Die Regenfälle über dem Süden und Südosten werden zögerlich nach Osten verdrängt, halten staubedingt an den Alpen aber noch an. Dort können nochmal 1020 l/m² zusammenkommen. Die Schneefallgrenze sinkt noch etwas ab auf rund 1200 m. Zumindest oberhalb von 1500 m könnten insgesamt bis 20 cm zusammenkommen. Ansonsten ziehen Schauer vornehmlich vom Südwesten und Westen über die Mitte nach Osten. Auch im Umfeld der Nordsee gibt es einzelne Schauer, ansonsten bleibt es im Norden aber weitgehend trocken.

Montag... zieht der Trog nach Osten ab und tropft über dem östlichen Mitteleuropa aus. Der nachfolgende Rücken schiebt sich nach Deutschland und stützt eine eigenständige Hochparzelle über Süddeutschland. Über der Nordhälfte stellt sich zwischen dem Hoch und dem starken, hochreichenden Sturmtief ExMELISSA eine mäßige Südwestströmung ein (Böen Bft 7 an der See, 89 Bft an exponierten Abschnitten der Nordsee und auf dem, Brocken). In diese ist eine Warmfront eingelagert, die zeit und gebietsweise leichten Regen bringt. Im Süden ist es dagegen trocken und teils aufgeheitert.

In der Nacht zum Dienstag zieht der Warmfrontregen über der Nordhälfte nach Osten ab. Rückseitig setzt sich wieder etwas mildere, aber sehr feuchte Meeresluft durch, in der sich wahrscheinlich verbreitet Stratus hält. Dabei bleibt es an der Nordsee und auf den Gipfeln der nördlichen Mittelgebirge sehr windig (Böen Bft 78, Brocken Bft 910). In der Mitte, vor allem aber im Süden verläuft die Nacht ruhig und verbreitet klar, gebietsweise bildet sich aber teils dichter Nebel, vor allem in den süddeutschen Flussniederungen.

Modellvergleich und einschätzung

Die Modelle rechnen die kurzfristige Entwicklung sehr kongruent. Prognoserelevante Unterschiede sind kaum auszumachen.

Vorhersage und Beratungszentrale Offenbach Dipl. Met. Adrian Leyser Sturm
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