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05.12.2025
Jahresrückblick 2025 | Teil 1
Das Wetterjahr 2025 neigt sich allmählich dem Ende zu. Höchste Zeit, einmal zurückzublicken, was uns der Jahresverlauf gebracht hat. Natürlich kann solch ein Rückblick nur eine kleine Auswahl an Ereignissen zeigen, die zudem subjektiv ausgewählt wurden. Sicherlich gibt es für Sie persönlich und Ihren Ort andere Wettertage, die Ihnen im Gedächtnis geblieben sind. Schreiben Sie uns gerne Ihre Highlights!

Nutzermeldungen aus der Warnwetter-App

Die Meldungen der Nutzer, die uns tagtäglich über die Warnwetter-App erreichen, sind eine große Unterstützung für den Vorhersage- und Warndienst und eignen sich sehr gut, um den Wetterverlauf im Jahr 2025 zu illustrieren. Bis einschließlich November haben uns insgesamt 976.438 Meldungen erreicht.

Im Bild ist der Jahresverlauf der Nutzermeldungen von Januar bis November 2025 zu sehen. Wichtige Wetterlagen wurden eingetragen. (Quelle DWD)

Im Schnitt gab es tagtäglich fast 3000 Nutzermeldungen. Nimmt man diese durchschnittliche Anzahl, so dürften am Jahresende deutlich über 1 Mio. Meldungen eingegangen sein. Im Vergleich dazu gab es aber weniger Meldungen als in den Vorjahren. Die Meldezahlen lagen 2024 bei 1.158.635, 2021 gab es sogar über 1,5 Mio. Meldungen.

Die abnehmende Anzahl an Meldungen hat dabei nicht unbedingt etwas mit weniger Interesse der Nutzer zu tun, sondern ist stark an die Wetterlagen und die Wetterereignisse gekoppelt. 2021 war beispielsweise das Jahr der Ahrtalflut, während 2025 auch immer wieder von länger andauernden Hochdruckwetterlagen geprägt war.

Bevor wir in den Jahresrückblick einsteigen, zunächst noch ein Blick auf den Jahresverlauf anhand der Flächenmittelwerte über Deutschland für Temperatur, Niederschlag und Sonnenschein im Vergleich zu 1961–1990 bzw. 1991–2020. Man erkennt sofort, dass 2025 erneut ein sehr mildes Jahr gewesen ist, das durchweg positive Anomalien im Vergleich zu 1961–1990 aufweist. Auch im Vergleich zu 1991–2020 steht zum Jahresende ein deutliches Plus. 2025 wird als sehr trockenes Jahr in Erinnerung bleiben: Von März bis Juni waren alle Monate im Flächenmittel deutlich zu trocken, regional sogar rekordtrocken. Gleichzeitig landet 2025 schließlich unter den Top 5 der sonnigsten Jahre seit Aufzeichnungsbeginn 1951.

Im Bild ist der Jahresverlauf der Temperatur, des Niederschlags und der Sonne im Vergleich zu den Klimareferenzperioden 1961 bis 1990 und 1991 bis 2020 zu sehen. (Quelle DWD)

Nun aber genug der Vorrede – schauen wir im Folgenden durch die einzelnen Monate des Jahres.

Monat Januar

Den ersten Monat des Jahres kann man durchaus als abwechslungsreich bezeichnen. Er startete mit winterlichen Wettereignissen und wurde im weiteren Verlauf mit Pausen sogar zeitweise fast T-Shirt-tauglich. So erreichten die Maxima zum Monatsende sogar die 18-Grad-Marke. Am Ende stand ein kräftiges Plus von 2,5 K im Vergleich zur Klimareferenzperiode 1961–1990.

Die höchste Meldezahl brachte Tief Bernd, das einen Schwall milder Luft brachte und nach anfänglichen Schneefällen auf den noch tief gefrorenen Böden zu teils erheblicher Glätte durch gefrierenden Regen führte. Es folgte Tief Charly mit einer Grenzwetterlage, die in Teilen nochmals Schnee brachte. In der Südhälfte wurde es stürmisch.

Im Anschluss konnte sich Hoch Beate mit einer ausgeprägten Inversionswetterlage durchsetzen (oben warm, unten kalt). Die Wetterberuhigung spiegelt sich auch in den Meldezahlen wider, die nur noch unterdurchschnittlich waren.

In der Animation sieht man Nutzermeldung zum Wind (gelb bis rot) und Blitzen (violett) am 9.Januar 2025. (Quelle DWD)

Monat Februar

Das ruhige Wetter aus dem Januar setzte sich auch im zweiten Monat des Jahres fort. Der Februar war geprägt von wiederholten Hochdruck- und Inversionswetterlagen, die nicht nur zu einem deutlichen Defizit beim Niederschlag führten (-53 %!), sondern auch zu einer schlechten Luftqualität. Im Norden des Landes fielen über den gesamten Monat gebietsweise unter 5 l/qm.

Die teils eisigen Nächte zur Monatsmitte (bis nahe -20 Grad) können nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Monat am Ende leicht überdurchschnittlich ausfiel. Das lag unter anderem an einem Schub milder Luft im letzte Monatsdrittel mit frühlingshaften 19 Grad am Nordrand der Schwäbischen Alb.

Die Sonne machte Überstunden, und bei den Meldezahlen fällt allenfalls ein kurzer Wintereinbruch zur Monatsmitte auf.

Monat März

Auch der erste Frühlingsmonat war ausgesprochen arm an Meldungen. Schaut man sich den Monatsverlauf an, wird schnell klar, warum: 2025 war der zweitsonnigste März seit Aufzeichnungsbeginn und sehr trocken. Ganze 20 Tage – und damit zwei Drittel aller Tage – waren hochdruckdominiert, sodass im Norden und Nordosten nur rund 9 l/qm Regen zusammenkamen.

Neben dem eher unspektakulären Wettergeschehen führte dies bereits früh im Jahr zu einer hohen Waldbrandgefahr. Erst zum Monatsende kam vorübergehend etwas Bewegung in die Wetterküche.

Nutzermeldungen zum Parameter Nebel zusammen mit einem Nutzerbild vom 24.März. (Quelle DWD)

Monat April

Der vierte Monat des Jahres machte zunächst so weiter wie seine Vorgänger. Zusammengenommen war es von Anfang Februar bis Mitte April gebietsweise rekordtrocken. Die Hochdruckdominanz sorgte zudem für einen erneut großen Sonnenüberschuss (+59 %, Platz 5 der Hitliste).

Erst zur Monatsmitte kam wieder etwas Bewegung in die Wetterküche, die in der ersten ausgeprägten Gewitterlage des Jahres am Ostermontag und den Folgetagen mündete.

Unter zunehmendem Tiefdruckeinfluss wurden auch frühsommerliche Luftmassen herangeführt. Außergewöhnlich früh wurden die ersten Sommertage im Südwesten des Landes gemessen. Aber auch im Osten wurde es vorübergehend sommerlich, mit dem Spitzenwert von 28,4 °C am 17. April in Cottbus. Die milden Abschnitte mündeten schließlich im siebtwärmsten April seit Aufzeichnungsbeginn.

Erste ausgeprägte Gewitterlage am 24.April anhand der Nutzermeldungen. Hagel bis 3 cm, Starkregen und Sturm. (Quelle DWD)

Monat Mai

Der letzte Frühlingsmonat fiel nach einem furiosen Start zunächst in das alte Hochdruckmuster zurück, sodass auch der Mai meldungsarm und in der Bilanz deutlich zu trocken ausfiel. Gleichzeitig durfte die Sonne wieder Überstunden schieben, wenn auch nicht ganz so exzessiv wie in den beiden Vormonaten.

Die Schwergewitterlage am 3. Mai brachte eine ausgeprägte Gewitterlinie mit Sturm und Starkregen sowie die bis dato höchste Zahl an täglichen Nutzermeldungen. Auch einige Superzellen mit Hagel waren dabei, ebenso ein Tornado in Stolzhausen.

In der letzten Monatsdekade nahm der Tiefdruckeinfluss allmählich wieder zu, mit dem Höhepunkt am letzten Maitag mit über 15.000 Meldungen.

Da der Wonnemonat auch kühle Phasen zu bieten hatte, war das Temperaturmittel am Ende recht durchschnittlich.

In der Animation sieht man die Nutzermeldungen zur Gewitterlage am 3.Mai. Neben Blitzen werden Regen, Hagel und Windmeldungen angezeigt.  (Quelle DWD)

Im morgigen Tagesthema folgt Teil 2, in dem die Monate ab Juni näher unter die Lupe genommen werden.



Dipl.-Met.
Marcus Beyer

Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach, den 05.12.2025 Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

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