Thema des Tages

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22.12.2025
Angeweißte Weihnachten 2025
Seit nun mehr über 2 Wochen präsentiert sich das Wetter über Deutschland von einer meist drögen Seite und so war und ist die tägliche Frage, ob und wo es Hochnebel gibt. Pünktlich zum anstehenden Weihnachtsfest tut sich aber was in der Wetterküche: Zwar findet keine Neuerfindung des (Winter-) Wetters statt, aber ein paar entscheidende Stellschrauben werden gedreht, um ein winterliches Fest zu garantieren.

Die erste Stellschraube ist dabei die Verlagerung der Hochdruckzone in Richtung Skandinavien, und hier kann sich ein veritables Hochdruckgebiet mit zwei Schwerpunkten (HELLA und INKA) manifestieren, an dessen Südostflanke wir in Deutschland nun geraten werden. Damit dreht die Strömung von einer leicht südlich angehauchten Richtung auf Ost, womit zuerst bodennah der Weg für Kaltluft zu uns frei wird. Dann kommt als zweite Stellschraube noch ein kleines Höhentief (Kaltlufttropfen) aus Polen herangezogen, das zumindest regional ganz leichte Niederschläge auslöst, die häufig als Schnee oder Schneegriesel fallen werden. Bei der Großwetterlage dominiert in den kommenden Weihnachtsfeiertagen der Einfluss eines sich über Skandinavien kräftigenden Hochs, das eine bodennahe Ostströmung und die Zufuhr kalter Luft in Gang kommen lässt. (Quelle DWD)

Fangen wir aber von vorne an: Der morgige Dienstag (23.12.) wird noch einigermaßen mild mit 2 Grad im Süden und Osten und bis zu 7 Grad im Westen, häufig aber hochnebelartig bedeckt. Sonnenschein gibt es höchstens in einem Streifen von der Deutschen Bucht bis zur Uckermark und im Hochschwarzwald. Dazu kann es bevorzugt im östlichen Bergland etwas Sprühregen oder in höheren Lagen Schneegriesel geben. Der Wind lebt hier bereits böig auf und weht im Bergland teils stürmisch um Ost bis Nordost.

Dann ist er da, der Heilige Abend: Von Osten verstärkt sich die Kaltluftzufuhr weiter und auch weiterhin werden schwache Niederschläge ausgelöst. Vor allem von der Rhön ostwärts über den Thüringer Wald bis ans Erzgebirge kann es etwas flöckeln, sonst ist Schnee nur die Ausnahme. Mit maximal 1 cm Neuschnee sind die Mengen aber auch mehr als überschaubar. Etwas spannender wird die Lage schon ausgangs der Nacht im Süden. Hier gibt es häufiger Sprühregen, und das teils bei um oder unter 0 Grad, weshalb es zu Glätte kommen kann. Tagsüber gehen die regionalen Niederschläge dort durch die Kaltluft dann verbreitet in leichten Schneefall über und so sind vor allem an der Schwäbischen Alb und im Alpenvorland auch 1-2, lokal um 3 cm Neuschnee möglich. Im großen Rest des Landes bleibt es trocken, im Nordosten auch aufgelockert, aber sehr windig, ab der Mittelgebirgsschwelle südwärts im Bergland auch stürmisch. Noch ein Satz zu den Temperaturen, jedoch ist hier tagsüber bei 0 bis 4 Grad schon Schluss, nachts gibt es häufig mäßigen Frost bis -9 Grad. Der Blick auf die von ICON-NEST prognostizierte Gesamtschneehöhe um Mitternacht (25.12.) zeigt insbesondere im Süden die Chance auf etwas weiße Weihnachten. (Quelle DWD)

Am ersten Weihnachtsfeiertag ist der Niederschlag schon wieder Schnee von gestern und trockene Kaltluft flutet ganz Deutschland. Damit geht auch verbreitet eine Wolkenauflösung einher, weshalb die Sonnenscheinanteile vor allem im Norden und der Mitte sehr hoch sein werden. Nicht so hoch jedoch sind die Temperaturen, denn in Teilen des Nordens und insbesondere des Ostens ist leichter Dauerfrost angesagt. Dies fühlt sich durch den weiterhin lebhaften Ost- bis Nordostwind noch wesentlich kälter an. Die Nacht auf den Freitag wird dann ebenso kalt wie die Vornacht, möglicherweise reicht es sogar an der ein oder anderen Stelle für Tiefstwerte unter -10 Grad. Die Höchst- und Tiefstwerte für den 25.12. und die Nacht auf den 26.12. verdeutlichen das kalte Potential der einfließenden Luftmasse mit der regionalen Option auf Dauerfrost. (Quelle DWD)

Am zweiten Weihnachtsfeiertag ändert sich sowohl an der Großwetterlage, als auch an der Witterung bei uns wenig bis nichts. Den Nordosten erreicht schon wieder ein Schwall etwas höhenmilderer Luft samt Bewölkung, ansonsten gibt es von der nördlichen Mitte bis in den Süden weiterhin viel Sonne. Nur örtlich, etwa entlang der Donau, kann sich ganztägig Nebel halten. Dazu wird es nur unwesentlich wärmer mit meist 0 bis 4 Grad, an der Küste bis 6 Grad. Auch der Wind weht weiterhin stark, aber nicht mehr ganz so kräftig aus östlichen Richtungen. Die Aussichten in der Wochenfrist zeigen ein leichtes Ansteigen der Temperaturen zum kommenden Wochenende, allerdings bleiben die Nächte weiterhin frostig. (Quelle DWD)

In den Folgetagen dominiert wieder etwas wolkenreichere Luft die Zeit "zwischen den Jahren", ohne dass vom Wetter aber eine größere Gefahr ausgehen wird. Nachts bleibt es dabei frostig kalt, tagsüber gibt es meist zarte Plusgrade.

In diesem Sinne wünscht der Verfasser dieser Zeilen allen Leserinnen und Lesern ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest 2025! Haben Sie eine tolle Zeit!

M.Sc.-Met. Oliver Reuter
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach, den 22.12.2025 Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

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