Thema des Tages

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01.08.2025
Regen ohne Ende? – FLORIS bringt die Wende
Am ersten August-Wochenende häufen sich die (Groß-)Veranstaltungen. In Schleswig-Holstein findet das Wacken-Festival statt, in Hamburg, Essen und Bonn ziehen die CSD-Paraden durch die Straßen. Und in vielen weiteren Städten und Ortschaften sind Straßenfeste, Sommerpartys und Open-Air-Kinos geplant. In Bayern beginnen zudem die Sommerferien. Für all das möchte man vor allem trockenes und stabiles Wetter. Doch genau das gab es im Juli nicht – und auch in den kommenden Tagen wird es nicht der Fall sein.

Vorhersage Bodendruck und Frontenlage für Samstag 01.08.2025 12 UTC (Quelle DWD)

Tief KARLHEINZ befindet sich weiterhin über Skandinavien. An seiner Westflanke strömt kühlere Meeresluft bis nach Deutschland. Diese eher kühle und feuchte Luftmasse sorgt in Kombination mit einem kalten Höhentief über Mitteleuropa für die Bildung zahlreicher Schauer. Auch mit einzelnen kräftigen Gewittern muss man rechnen. Am morgigen Samstag liegt der Schwerpunkt der Gewitter ausgerechnet im Nordwesten und Westen sowie im äußersten Süden. Lokal eng begrenzt können dabei auch unwetterartige Niederschlagsmengen in kurzer Zeit auftreten.

Dabei hat es in Wacken in den letzten Tagen doch schon genug geregnet. „Wacken im Schlamm“ – das mag dem einen oder anderen wie ein Déjà-vu vorkommen. Ja, auch dieses Jahr hat es das Metal-Festival wieder mit viel Regen erwischt. Ein Kollege vor Ort erlebte den Dauerregen der letzten Tage mit Niederschlagsmengen um 40 Liter pro Quadratmeter und der damit verbundenen Schlammbildung live. „Im Infield steht man teilweise bis zum Unterschenkel im Schlamm“, so die aktuelle Beschreibung der Lage. Da es in Wacken auch am Wochenende immer wieder Schauer und eventuell auch Gewitter geben wird, wird sich die Lage dort nicht entspannen. Besonders groß ist die Wahrscheinlichkeit für nochmals unwetterartige Regenmengen um oder über 30 Litern pro Quadratmeter zwar nicht, doch ein gewisses Risiko birgt der Samstagnachmittag. Am Sonntagnachmittag hingegen könnte es eine längere Regenpause geben – Zeit, um einmal die Gummistiefel auszuleeren, bevor man sich auf den Heimweg macht.

Niederschlagssumme der letzten drei Tage anhand von Radarbildauswertungen (Fläche) und aufsummierten Stundenwerten der Bodenmessstationen (Werte). (Quelle Foto: Felix Dietzsch, Graphik: Deutscher Wetterdienst)

Nicht besser sieht es an den CSD-Standorten dieses Wochenendes aus. In den Städten Hamburg, Essen und Bonn wird am morgigen Samstag die Regenbogenflagge gehisst. Die Chance, tatsächlich einen echten Regenbogen zu sehen, ist allerdings gering. Zwar gibt es immer wieder Regen, allerdings fehlt die Sonne zur Himmelserscheinung. Am ehesten könnte man noch in Hamburg das Glück haben, die bunten Lichter am Himmel zu sehen. Statt Sonne wird es vor allem in Essen und Bonn bereits am Vormittag die ersten Tropfen geben. Im Laufe des Tages bildet sich dann eine große Schauer- und Gewitterlinie, die zuerst über Essen und dann über Bonn mit teils kräftigem Regen hinwegziehen wird. Da wird dann auch jeder nass, egal welche Identität man hat. Die Höchstwerte erreichen morgen in den CSD-Städten nur mäßig warme 21 Grad

Links: prgnostizierte Niederschlagsmengen bis Sonntagabend. Rechts: Wahrscheinlichkeit für Mengen über 30 Liter pro Quadratmeter für Samstag. (Quelle DWD)

Die derzeitige Wetterlage wird als „Trog Mitteleuropa“ bezeichnet und sorgt bei vielen Hitzehungrigen für Unmut. Ausgerechnet ein Sturm läutet dabei eine Änderung der aktuellen Witterungsverhältnisse ein. Das Sturmtief FLORIS wurde bereits am Freitagvormittag vom britischen Wetterdienst UK Met Office benannt und zieht am Montag über die Britischen Inseln hinweg in Richtung Süd-Norwegen. Deutschland wird dabei nur am Rande von diesem Sturm beeinflusst und spürt die Auswirkungen vor allem am Dienstag. In der Nordhälfte frischt der Wind deutlich auf, im äußersten Norden und an den Küsten wird es stürmisch. Gleichzeitig überquert die Kaltfront des Tiefs Deutschland mit Regen. Bis dahin also kaum Änderung des Himmelsbildes. Aber danach kommt es dann – zunächst ganz schwach und dann immer stärker. Ein Hoch weitet seinen Einflussbereich nach Deutschland aus und wird hier von Südwesten her für eine Abtrocknung der Luftmassen sorgen. Die Sonne hält also Mitte der Woche mindestens in der Südhälfte wieder Einzug, und die Temperaturen klettern in ihrem Maximum über die 25-Grad-Marke.

M.Sc. Sonja Stöckle
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach, den 01.08.2025 Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

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